Die erste Superkraft, die ich mit euch teilen möchte, liegt in einer optimalen Planung. Ich weiß, ihr mögt keine Listen, keine Pläne. Sorry – es geht nicht anders.
In unseren Jobs machen wir das auch. Wir planen alles durch. Wir teilen Aufgaben auf, wir delegieren, wir jonglieren. Denn es gilt ein Team zusammenzuhalten.
So wie im Job ist es auch im Homeoffice die einzige Möglichkeit den Überblick zu wahren. Denn die Familie ist euer Team. Ich sage immer im Scherz: Ich habe auch zwei Mitarbeiter – die zwar erst 11 und 15 sind, aber top motiviert! – also meistens.
(Der Mann geht ja normalerweise ins Büro. Aber ab heute gehört er mit zu meinem Team – das wird ein Spaß.) Ich habe meine Kinder schon früh mit einbezogen: Kleinste Aufgaben, wie Besteck in die Schublade räumen, Socken aufhängen, weiße Wäsche hier rein, dunkle dort hinein… das könnt ihr auch – seid kreativ UND traut euren Kindern etwas zu. Die meisten fürchten sich davor, dass ihre Kinder ihnen vor Langeweile um die Ohren fliegen – meine Erfahrung ist, das kann passieren.
Aber das legt sich, denn wenn Kinder anfangen, sich so richtig zu langweilen, werden sie extrem kreativ und sie sind dann über jede Aufgabe froh, die man ihnen stellt – vorausgesetzt, es sieht nicht aus wie eine Aufgabe, sondern wie ein Spiel.
Übrigens auch in der Kita werden sie nicht jede Minute betreut (und in der Schule schon gar nicht). Also sie kennen das. Nur müssen sie lernen, dass das jetzt für zu Hause auch gilt und ihr müsst lernen, die Aufgaben zu delegieren – hier gilt: MUT zum Unperfekten, MUT zur Lücke und MUT zum Verlassen der Komfortzone. Darin liegt auch der Schlüssel zum Erfolg. Es gibt keine Perfektion auf allen Gebieten – die Sozialen Medien täuschen uns da gerne etwas vor, was nirgends existiert.
Damit eure Planung aber etwas leichter wird und Spaß macht, denn etwas Schönes brauchen wir alle, habe ich ein paar „Hilfestellungen“ erarbeitet, mit denen ihr euren individuellen Tages-/Wochenplan für eure Familie erstellen und ihn variabel an euren Bedürfnisse anpassen könnt.
Denn eins ist klar, die nächsten Wochen heißen die neuen Zauberwörter u.a.: eine gute Struktur und gleichzeitig Flexibilität.
Der Tages-/Wochenplan
Vorab: Beginnt euren Tag wie IMMER! Im Idealfall steht ihr früher auf als sonst und nutzt die Zeit in der die Kinder noch schlafen. Das ist für Menschen wir mich echt schwer, denn ich bin eher eine Nachteule. Also bin ich lieber am Schreibtisch, wenn die Kinder schon im Bett sind.
Macht euch fertig, als würdet ihr ins Büro gehen, Casual reicht. Aber duscht euch, zieht euch vernünftig an. Die Mär, dass man im Pyjama super durch den Tag kommt – ehrlich? Ich glaube nicht daran. Ausnahmen bestätigen die Regel! Ich jedenfalls bin viel strukturierter, wenn ich mich dabei auch frisch fühle – wie gesagt, es muss ja nicht der Abenddress sein.
Wenn ihr jetzt zu zweit als Eltern zu Hause sein, dann teilt euch auf. Klärt, wann wer über einen längeren Zeitraum arbeiten kann. Eigentlich ist das eine Idealkombi – wie das am Besten funktioniert müsst ihr ausprobieren – denn die Erfahrung mache ich wie gesagt auch erst ab heute.
Zwei Gedanken noch: Wenn ihr arbeitet schaltet Social Media mal kurz aus, wenn ihr es nicht braucht. Es lenkt so ab und auch wenn wir im Moment das Gefühl haben, wir brauchen es – alles zu seiner Zeit.
Gedanke 2: Versucht effektiver in eurem Workflow zu werden. Ein Vorteil wird sein, dass extrem zeitraubende Dinge, wie Meetings und Kollegen, die ungefragt das Büro stürmen, wegfallen. Das ist perfekt für euch!
Hier zitiere ich einmal die hoch geschätzte Doris Dörrie, die in einem Podcast erzählte:“Nudel kochen dauert 8 Minuten, in der Zeit kann man ein halbes Kapitel schreiben!“ #timemanagment
Jetzt aber zum Plan:
Wie ihr euch organisiert, also pro Tag oder pro Woche ist Geschmacksache. Am Anfang ist es möglicherweise leichter, die Tage zu planen. Vor allem bei kleineren Kindern. Mein Tipp: Seid geduldig. Die Kinder spüren im Moment alle, das die Welt Kopf steht.
Die Großen versuchen zu verstehen, was läuft, aber die Kleinen? Selbst meine Tochter ist extrem angespannt, weil sie einiges versteht, aber das Ausmaß und die möglichen Folgen? Wie soll sie das verstehen?
HABT Geduld, auch mit euch selbst. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Ich kann da auch wirklich gut reden! Aber ich bin so fest davon überzeugt, dass ihr es schaffen könnt.
Teilt euren Tag in kleine Einheiten ein.
Eine Stunde ist für ein kleines Kind verdammt lang.
Ich habe euch oben einen kleinen Beispielplan für einen halben Tag gelayoutet, ich hoffe, er hilft euch bei der Strukturierung.
Für den großen Plan druckt ihr euch eins der beiden pdfs aus und klebt es an die Wand. Mit Hilfe der Icons stellt ihr nun euren Tagesablauf zusammen. Erklärt den Kindern (sofern sie schon soviel verstehen) welche Aufgaben sie haben, wann ihr eure Zeit braucht und wann sie Zeit mit euch haben werden.
Einen Blankoplan A3 für einen Tag gibt es hier Tagesplan
Einen Blankoplan A2 für eine Woche gibt es ab morgen! Wochenplan
Die Icons
Um die unterschiedlichen Zeitfenster etwas fröhlicher zu gestalten, gibt es ein paar Icons. Wer mehr braucht darf gerne jederzeit kreativ werden, oder mir Tipps geben, was noch fehlt. Ich erweitere die Liste im Laufe der Zeit.
Die Icons sind so angelegt, dass ihr sie ausschneiden und auf Post-its (51x35mm) kleben könnt.
Ein pdf zum download aller Icons findet ihr hier Icons_Plan
Ein super Job für die Bastelzeit oder um Grundschulkinder am Vormittag erst einmal zu beschäftigen, bis die Schulen sich strukturiert haben.
Der Vorteil der Post-its ist, ihr seid fexibel und könnt ein Icon umsetzen, wenn es nicht in das Zeitfenster passt, das ihr dafür vorgesehen hattet.
So, nun legt los und nehmt die neuen Aufgaben an. Und denkt dran: Keep calm and trust in yourself and your kids!
PS: Um den Schulalltag euer Kinder besser zu organisieren könnt ihr euch Tipps und Ideen für das Homeschooling hier holen
–> HOMESCHOOLING for Beginners.